Gauausfahrt in die Lüneburger Heide vom 28.7. – 3.8.2025

Die Jahresausfahrt des Stromberggaus unter der Leitung der Gauvorsitzenden, Christel Krumm, führte in die Lüneburger Heide. Den Auftakt bildete eine Führung durch Bispingen, unserem Standquartier. Dort beeindruckte uns vor allem die „Ole Kerk“ von 1353 und die Skulptur eines Schäfers mit Heidschnucken.
Gleich die erste Wanderung führte uns durch in die offene Heide auf den Tütsberg. Wunderbar ist es, auf dem weichen Sandboden zu gehen, durch eine Birkenallee, vorbei an Roggenfeldern, die einst das Material für die Strohdächer lieferten. Die beginnende Blüte der Besenheide legte einen zartlila Schimmer über die Flächen. Wacholderbüsche und mächtige Hutebäume waren die Blickpunkte in der Landschaft. Unser Wanderführer zeigte uns, wie man anhand des Umfangs das Alter eines Baums bestimmen kann. Er erzählte uns von der schweren Arbeitet in der Landwirtschaft in früheren Zeiten. Die Schafställe wurden mit Heidekraut eingestreut, das dann mit dem Mist der Schafe vermischt und auf die kargen Ackerflächen aufgebracht wurde, um den Boden zu verbessern. (Immer wieder mussten die Pflanzen „geplaggt“ werden. Das heißt, sie wurden abgehackt (unser Wort „Plackerei“ kommt daher), um eine Humusbildung zu vermeiden, die das Heidekraut hätte verkümmern lassen. Neben Roggen gedieh auch Buchweizen gut auf den nährstoffarmen Sandböden. Und wie gut Buchweizentorte schmeckt durften wir bei einem Überraschungs-Cafebesuch erleben, den Christel für uns vorbereitet hatte!
Das zweite Standbein in der Heidewirtschaft war die Bienenzucht. Honig war zur damaligen Zeit das einzige Süßungsmittel und konnte gut verkauft werden. Das änderte sich allerdings mit dem Aufkommen des Zuckerrübenanbaus.
Vom 169 m hohen Wilseder Berg genossen wir den Blick in die Weite und hörten vom Heidepastor Bode, der bereits im 19. Jahrhundert mit großer Beharrlichkeit erreicht hat, dass die Heidelandschaft an den schönsten Orten nicht zugebaut, sondern zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Seinem Weitblick haben wir es zu verdanken, dass wir auch heute noch diese wunderbare Landschaft beim Wandern erleben können.

Bei einer Kutschfahrt begegneten wir einem jungen Schäfer mit einer großen Heidschnucken- und Ziegenherde. Was für ein herrliches Fotomotiv! Die Tiere sind wichtige Helfer bei der Landschaftserhaltung. Durch ihren Verbiss verhindern sie, dass die Flächen mit Kiefern- und Eichensämlingen zuwachsen. Heute ist der Schäfer nicht mehr selbstständig, sondern ist angestellt beim Verein Naturschutzpark Heide. Nebenbei gab es hier eine weitere Überraschung: ein Picknick mit Kaffee und Butterkuchen!
Bei einer Führung durch die alte Hansestadt Lüneburg erlebten wir die Geschichte der Salzgewinnung auf den „salzigen Weg“. Die Legende besagt, dass das Salz vor tausend Jahren entdeckt wurde, weil Jäger ein Wildschwein gesehen hatten, dessen Fell durch das Bad in einem Tümpel mit salzigem Wasser weiß geworden war. Auch die Salzgewinnung war eine harte Arbeit. Schon Kinder mussten in den Siedereien mitarbeiten. Besonders gefährlich war die Arbeit, weil das Blei aus den Siedepfannen die Menschen langsam vergiftete. Natürlich bestaunten wir auch die wunderschöne Architektur der Stadt, das Rathaus, die Kirchen und den alten Hafen.
Nach der Wanderung durch das Pietzmoor am letzten Tag besuchten wir noch die Ein-Welt-Kirche in Schneverdingen. Das Gebäude wurde in Holzbauweise im Rahmen der Expo 2000 errichtet. Hauptattraktion ist der große Flügelaltar mit einer großen Sammlung von Erdproben aus der ganzen Welt Sie sind in Plexiglasbehältern, ähnlich einer CD-Hülle, nebeneinander gestellt und werden „Erdbücher“ genannt. Etwas ganz Besonderes, das sonst nirgendwo zu sehen ist.
Eine wunderschöne Woche mit vielen Natur- und Kulturerlebnissen war zu Ende. Ein herzliches Dankeschön aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer ging an Christel Krumm für die gelungene Reise.                              Christa Mugele