Gauausfahrt nach Colmar am 20.9.2025

Die dritte Tagesausfahrt des Stromberggaus führte nach Colmar im Elsass. Am Place Unterlinden empfingen uns unsere Gauvorsitzende, Christel Krumm, die voraus gereist war und zwei Stadtführer, die uns eineinhalb Stunden durch Colmar geleiteten. Der Name Unterlinden klingt sehr deutsch und wir erfuhren, dass das ehemalige Nonnenkloster am Platz einst die lateinische Bezeichnung „sub tilia“ hatte, was übersetzt „unter den Linden“ bedeutet. Der eingedeutschte Name ist über die Jahrhunderte erhalten geblieben. Das gleichnamige Museum am Platz beherbergt ein berühmtes Kunstwerk aus dem Mittelalter, den Isenheimer Altar von Matthias Grünewald. Im neuen Teil des Museums hängt ein Wandteppich, der von einer Französin nach dem großformatigen Gemälde „Guernica“ von Picasso nachgearbeitet wurde.
Schon die Römer siedelten in diesem Gebiet und nannten die Stadt Colombarium. Dies bezeichnet eigentlich einen Taubenschlag, in dem Haustauben gehalten werden. Nach einem kleinen Vortrag über die Stadtgeschichte ging es mitten hinein in die Altstadt mit ihrem ganz besonderen Flair. Unzählige Fachwerkhäuser und Gebäude aus der Renaissance reihen sich aneinander. Überall gibt es kleine Restaurants und Cafes, wo bei dem sommerlichen Wetter viele Menschen im Freien saßen, und die elsässischen Köstlichkeiten genossen.
Unser Stadtführer zeigte uns das „Kopfhaus“, das mit über hundert steinernen Köpfen geschmückt ist. Oben auf der Giebelspitze steht eine Statue des Colmarer Künstlers Bartholdi, das einen Böttcher (Hersteller von Holzfässern) darstellt. Im Volksmund ist er als „Winzer von Colmar“ bekannt. Auguste Bartholdi hat zahlreiche Skulpturen in der Stadt hinterlassen. Sein berühmtestes Werk ist die New Yorker Freiheitsstatue, die 1886 als Geschenk Frankreichs an die USA eingeweiht wurde. Wir kamen zur Martinskirche, der zweitgrößten Kirche im Elsass nach dem Straßburger Münster. Das wuchtige gotische Gebäude mit seinem imposanten Turm ist prägend für das Stadtbild. Wir bewunderten das reich bemalte Pfisterhaus und das Koifhus, das älteste öffentliche Gebäude in Colmar und kamen schließlich auch zum Bartholdi-Museum, in dessen Innenhof eine Bronzegruppe „die großen Stützen der Welt“ steht. Die drei Figuren tragen eine Weltkugel und verkörpern Justitia, Arbeit und Patriotismus und wurden natürlich auch von Bartholdi geschaffen.
Unsere Führung endete in der Markthalle, wo wir uns mit elsässischen Spezialitäten stärken konnten. Danach durften wir bei einer Bootsfahrt auf dem Flüsschen Lauch noch „Klein-Venedig“ kennenlernen. Rechts und links reihen sich die Fachwerkhäuser des ehemaligen Fischerviertels aneinander. Wir fuhren unter schattigen Bäumen und blumengeschmückten Brücken hindurch. Es war sehr romantisch. Doch damit nicht genug, schloss sich noch eine Fahrt mit einem Bähnchen an, wo wir noch weitere Gassen dieser wunderschönen Stadt kennenlernten. Wir bedankten uns herzlich bei Christel Krumm für den wunderschönen Tag und fuhren müde, aber glücklich nach Hause.